KOOPERATION MIT DEM BILDUNGSWERK STANISŁAW HANTZ E.V.
17.-22. Mai 2024, Oświęcim/Polen
Wichtiger Hinweis: Die Reise ist bereits ausgebucht, eine Anmeldung ist nicht mehr möglich. Interessierte können sich aber noch auf der Warteliste eintragen lassen (Kontakt: Roland Vossebrecker, vossebrecker@bildungswerk-ks.de). 2025 wird die Reise vom 23. bis zum 28. Mai stattfinden.
Bildungsreise in Kooperation mit dem Bildungswerk Stanisław Hantz e.V.
Auschwitz ist durch Bilder geprägt: Tore, Zäune, Baracken, Ruinen, Gleise. Unsere Erkundungen beginnen weitab dieser Bilder in den umliegenden idyllischen Dörfern, umgeben von satten Wiesen, nassen Wäldern, kleinen Teichen, wo man Fasanen und Störche und sogar den Kiebitz trifft. Dieses Gebiet liegt im sumpfigen Dreieck zwischen Weichsel und Soła. Hier wurden dem Generalplan Ost folgend die Ländereien des Interessengebietes Auschwitz bestellt, bestehend aus Forschungsanlagen für Pflanzen und Tiere – und Lager. Wer von Oświęcim nach Krakau fährt, passiert unweit von Oświęcim einen fragmenthaften, vor kurzer Zeit noch nicht enden wollenden Betonzaun. Die Zaunlücken geben einen Blick frei auf ein Gewerbegebiet. Auf der gegenüberliegenden Straßenseite duckt sich das Dörfchen Monowice in grüne Wiesen. Mit alten Plänen, Fotos und Zitaten betrachten wir das verschwundene Konzentrationslagers Monowitz. Trotz der Bedeutung für den deutschen Ausbau von Auschwitz, ist Auschwitz III-Monowitz nicht Teil der Gedenkstätte.
Wir nähern uns langsam an das ‘Stammlager’ und an ‘Birkenau’ an, dabei begleiten uns Zitate und Geschichten von Ermordeten und Überlebenden. Unser unsichtbarer Begleiter ist Stanisław Hantz. Er war als ‚politischer‘ Häftling fast fünf Jahre im Konzentrationslager Auschwitz, sowohl im ‘Stammlager’ als auch in ‘Birkenau’. Er kam als Zimmermann in den Lagern viel herum, hat viel gesehen, gehört und sein Leben lang über Auschwitz nachgedacht. Über zwanzig Jahre hat er uns nach Oświęcim begleitet. Er wusste um ‘gute und schlechte SS’, um Freundschaft und Verrat unter den Häftlingen, vom Hunger und geklauten Fettaugen, von Verzweiflung und Hoffnung, ja auch von Witzen und vom Lachen in ‘Auschwitz’. Und das alles und noch mehr hat er uns zu seinen Lebzeiten weiter erzählt. Und jetzt nach seinem Tod erzählen wir es weiter. All die Tage und immer wieder.
Die Bildungsreise möchte Wissen und Empathie schaffen und dazu beitragen, beherzt ‘Nein’ zu sagen im Angesicht von Menschenrechtsverletzungen. Denn um es mit Fritz Bauer zu sagen: “Sie können Paragrafen machen, Sie können Artikel schreiben, Sie können die besten Grundgesetze machen. Was Sie brauchen, sind die richtigen Menschen, die diese Dinge leben.”
Im Anschluss an die Bildungsreise findet online ein Nachtreffen statt, bei dem es um Fritz Bauer und die Auschwitz-Prozesse gehen wird. Mehr Informationen zur Reise unter https://bildungswerk-ks.de/reise/annaherung-an-auschwitz/
Foto: © Philip Snell, Unsplash