Selbst ein Kind jüdischer Herkunft, dessen Familie 1939 aus Berlin fliehen musste, entschloss Aryeh Neier sich als Vorsitzender der American Civil Liberties Union, das Recht auf Demonstration zu verteidigen. Das eigene Dilemma beschrieb er mit den Worten: „Wie kann ich, als Jude, mich weigern, die Freiheit zu verteidigen, selbst wenn es die der Nazis ist?“
Hrsg. von Irmtrud Wojak, Holger Buck und Joaquín González Ibáñez.
ISBN: 978-3-9817614-7-4Aryeh Neier, Gründer von Human Rights Watch, über den Kampf für die Meinungsfreiheit in den USA
Das Buch ist ein Anstoß für neues Nachdenken über die offene, aktuelle Auseinandersetzung mit den Nazis in Deutschland. Im April 1977 plante die Amerikanische Nazi-Partei eine Demonstration in Skokie im amerikanischen Staat Illinois, in dem sich eine der größten Gemeinschaften von Holocaust-Überlebenden niedergelassen hat. Das Vorhaben löste eine heftige Debatte aus, die Aryeh Neier in seinem Buch Meinen Feind verteidigen erläutert.
Selbst ein Kind jüdischer Herkunft, dessen Familie 1939 aus Berlin fliehen musste, entschloss er sich als Vorsitzender der American Civil Liberties Union, das Recht auf Demonstration zu verteidigen. Das eigene Dilemma beschrieb er mit den Worten: „Wie kann ich, als Jude, mich weigern, die Freiheit zu verteidigen, selbst wenn es die der Nazis ist?“
„Das Buch von Aryeh Neier ist heute dringender und notwendiger denn je. Seine Verteidigung der Meinungs- und Gedankenfreiheit ist eine Warnung. In diesem Jahrhundert weitet sich die autoritäre Bedrohung aus. (…) Wer die Gefahren für die Demokratie und Bürgerrechte unterschätzt, für den sind Neiers Worte sogar noch relevanter. Lärm zu machen allein, genügt nicht. Es muss ein freies und offenes Aufeinandertreffen von Wahrheit und Falschheit ermöglicht werden.” – Karina Sainz Borgo
Aryeh Neier ist Verfechter der Menschenrechte und Gründer von Human Rights Watch, wo er als geschäftsführender Direktor tätig war. Er arbeitete fünfzehn Jahre bei der American Civil Liberties Union (ACLU), die letzten acht Jahre davon als geschäftsführender Direktor, und war Präsident der Open Society Foundation, in der er derzeit emeritierter Präsident ist. Er ist regelmäßiger Mitarbeiter der New York Times Book Review und Autor von sieben Büchern, darunter Taking Liberties: Four Decades in the Struggle for Rights (2003) und The International Human Rights Movement (2012).